Bilderstürmer unter uns
In Freiburg muss alles politisch sein. Auch Denkmäler. Da kann selbst die Behörde, zuständig für den Schutz unserer Baudenkmäler, unseres architektonischen Erbes, unseres historischen Gedächtnisses nichts mehr ausrichten. Alban Stolz muß weg. Seine Straße und die Statue andernorts gleich mit. Weil Bilderstürmer und Saubermänner in der Stadt es so wollen. Die katholische Kirche gibt Schützenhilfe.
Die Stadt Freiburg scheint es zu bedauern, daß die Denkmalsschutzbehörde sich an Vorgaben hält und einen Antrag des Erzbischöflichen Ordinariats ablehnt, das Alban-Stolz-Denkmal vor der Konviktskirche zu schleifen. Ein schützenswertes Ensemble (Kirchenportal, Hl. Borromäus, Platz mit Büste), welches das Wirken dieses Theologen in Freiburg würdigt. Er hat als Professor an der Universität Freiburg gelehrt, ist als katholischer Volksschriftsteller bekannt. Weil er – auch – antisemitische Schriften verfasst hat, soll die Statue nun weg. Die AfD hält das für einen Fehler. Wo führt solch geschichtsloses Gebaren noch hin. Wann werden Lutherbüsten geschliffen, wann das Siegesdenkmal? An einer politisch korrekten Begründung wird es nicht fehlen.
Wie die kommende Umbenennung der Alban-Stolz-Straße ist dies Ansinnen ideologiegetrieben, trennt Menschen von ihrer – auch unangenehmen – Vergangenheit. Auch hässliche Seiten gehören zur deutschen Geschichte und eben auch zu dem geehrten Theologen. Lernen wir daraus, anstatt sie Stück für Stück für Stück aus dem Stadtbild zu tilgen.