Gleich ob auf Ihrem Balkon oder in den weniger werdenden Schrebergärten. Egal ob am Baggersee mit Ihren Kindern oder beim Einkaufsbummel. Ob in der Ferne oder im schönen Schwarzwald. Atmen Sie durch. Sammeln Sie Kraft. Denken sie nach. Vielleicht sogar über diese Zeilen:

Ach! wir sind zu sehr befangen

in der eigenen Schlechtigkeit,

daß wir immer noch verlangen

immer nach der besseren Zeit.

Doch wir wollen uns bestreben,

wollen tun, wie ihr es tut,

und so ganz dem Guten leben

ohne allen Zweifelsmut.

Und wir wollen nicht mehr streiten,

wollen sehen, wie ihr es seht;

O wie gut sind unsere Zeiten,

und wie gut doch alles geht!

Gut ist alles, was bestehet,

und wie gut, daß ihr noch bleibt,

und für uns noch hört und sehet,

und für uns noch denkt und schreibt!

Von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 –1874).

Sein bekanntestes Werk ist das Lied der Deutschen, das er 1841 auf Helgoland zu Papier brachte. Damals noch Professor für Literatur in Breslau, bevor er wegen politischer Ansichten entlassen wurde. Kritik an Obrigkeit, Kampf für Freiheitsrechte und gegen Zensur waren in den Kleinstaaten seiner Zeit nicht gerne gesehen.